TRISTESSE DELUXE | NOMADICS VOL.5
DAS ANDERE WO I THE OTHER WHERE
Künstler
Marika Borgeson, Maria Chatzinikolaou, Angela Christlieb, Andres Denegri,
Ingo Dünnebier, Thomas Eller, Matthias Fitz, Yiorgos Gyparakis, Constantin
Hartenstein, Abraham Hurtado, Kostas Ioannidis, Jack + Leigh Ruby,
Fotini Kariotaki, Fabian Knecht, Bryan Konefsky, Wago Kreider,
Simon Lee + Algis Kizys, Sabine Linse, Sylvie Marchand, Matthias Mayer,
Marisa Maza, Angelika Middendorf, Ioanna Myrka, Christian Niccoli, Nikos
Podias, Artemis Potamianou, Sebastian Purfürst, Ioannis Savvidis + Lina
Theodorou, Pola Sieverding, Tobias Sjöberg, Nelja Stump, Vassiliea
Stylianidou, Lena Szankay + Eva Shin, Chryssa Tsampazi, The Torso,
Thomas Völker, Eva Vuillemin, Lisa Wassmann, Jeff Wood
Kuratoren: Ioannis Savvidis, Nelja Stump, Lina Theodorou
Dauer: 26.06. – 29.06.2014
Eröffnung: Donnerstag 26.06.2014 im OFF Raum, Bauernmarkt 24, 1010 Wien
Live Music Performance ab 19.00 Uhr: Reise ans Ende der Nacht
von und mit Christian Wirlitsch
Anschließend: Screening
weitere Screenings:
Freitag den 27.6. 19.00 - 23.00 Uhr,
Samstag den 28.6. 14.00 - 23.00 Uhr,
Sonntag den 29.6. 14.00 - 23.00 Uhr
„... jeder Künstler scheint so der Bürger eines unbekannten Vaterlandes zu sein, das
er vergessen hat...“ Marcel Proust
DAS ANDERE WO - Künstlerische Visionen der Ferne
Tristesse Deluxe, Nomadics Vol. 5
Tristesse Deluxe geht auf Wanderschaft. Das andere Wo ist nun die
5. Veranstaltung der Nomadics Ausstellungsreihe. Diesmal wird der Versuch
unternommen, mit bewegten Bildern künstlerische Visionen der Ferne
einzufangen.
Basierend auf der Entwicklungsgeschichte von Orten erschließt sich die
künstlerische Thematik der Ausstellungsreihe Nomadics. Sie fokusiert das
Eigenleben der Wanderschaft als Schnittstelle zwischen neuen Kontexten und
alten Netzwerken. Die Grenze zwischen realem und virtuellem Raum, die
Wechselwirkungen zwischen existierender und konstruierter Welt, physisch und
psychisch Erlebtem, Sichtbarem und Unsichtbarem werden überschritten.
Künstler sind Nomaden der Gesellschaft: Dieser Lebenswandel ist teilweise
selbstbestimmt, teils durch äußere Umstände bedingt; oder aber der
Kunstschaffende selbst ist getrieben von den Veränderungen in seiner
Persönlichkeit und Wahrnehmung.
Das Andere Wo untersucht die Besonderheit eines neuen Begriffs der Ferne,
seine positiv oder negativ aufgeladenen Assoziationen genauso, wie die
vertrauten oder befremdenten Zuordnungen.
Diese von Künstlern inszenierte Reise ins Ungewisse, Unbewusste oder gar
Unerreichbare, dient als Spielfeld, um neue Begrifflichkeiten und Sprachlichkeiten
zu entwickeln sowie selbstreflektive Auswege aus der Trägheit des Ê»Hierʼ zu
erkunden.
Die Identitätsstiftung des Ê»Hier und Jetztʼ entspringt dem Versprechen der
Romantik, das in einer Gesellschaft der permanenten Änderungen und
Bewegungen für immer weniger Menschen eingehalten werden kann. Die
bekannte Umgebung wird in eine Erfahrung des Fremden transformiert. Ob als
Sehnsuchtsort, als Utopie, als Verheißung, als Ort der Verklärung oder der
Projektion von Ängsten: Dieses aus der Vertrautheit heraus entworfene Andere
macht uns heimatlos.
Wenn der Philosoph Markus Gabriel schreibt: "Die neuen intellektuellen
Stoßrichtungen zielen auf eine Weltsicht, in der die realen Dinge aus dem Blick
geraten und dann einfach neu erfunden werden" , dann beschreibt er damit die
Transformation des Vertrauten hin zu Fiktionen des Imaginären.
Das Programm sieht hauptsächlich ein Screening auf einer Hauptleinwand vor,
mit einem sich täglich wiederholenden Programm aus vier Kompilationen. Über
Nebenmonitore mit Kopfhörern sollen zudem sämtliche Arbeiten interaktiv
abrufbar sein. So ist garantiert, dass jede Arbeit zu jeder Zeit dem Publikum
zugänglich sein kann. Dennoch ist es uns wichtig eine cineastische Referenz
herzustellen, die mit einem Live-Abendprogramm beginnen wird.
Nelja Stump, Ioannis Savvidis, Lina Theodorou